19. März 2025

Fledermäuse – Aktiv für die Schönen der Nacht

Der Vortrag von Gerd Deeß informierte nicht nur über Fledermäuse, ihre Eigenschaften und Fähigkeiten sondern begeisterte auch für diese ungewöhnlichen Tiere und zeigte auf, was wir alle für ihren Schutz tun können. Die einheimischen Arten haben wir auf Fotos gesehen und durften ihre Ultraschalllaute mittels eines Bat-Detektors hören.

Die vielen interessanten Informationen können hier nur schlaglichtartig zusammengefasst werden:

Seit 50 Millionen Jahren gibt es diese Säugetiere, die einzige Art, die aktiv fliegen kann und das mit bis zu 70 km/h. Sie sind keine Mäuse, sondern Fledertiere. Weltweit gibt es sie auf allen Kontinenten außer der Antarktis. In Deutschland gibt es 25 Arten, davon zwölf bis dreizehn in Welzheim und Umgebung.

Sie sehen mit den Ohren:
Alle heimischen Fledermäuse jagen und orientieren sich mit Hilfe der Ultraschall-Echoortung. Die Laute werden in einem Bereich von etwa 20 bis zu 100 Kilohertz erzeugt. Jede Fledermausart hat dabei ihre besondere Rufcharakteristik und nutzt bestimmte Frequenzbereiche, die von Menschen in der Regel nicht gehört werden können

Sie fliegen mit den Händen:
Im Laufe der Evolution haben sich diese umgeformt und zwischen den Fingern hat sich die Flughaut gebildet. Diese ist durchblutet, Verletzungen wie Löcher heilen wieder zu.

Sie sind wichtig für unser Ökosystem:
Unsere heimischen Fledermäuse fressen Insekten. Zum Knacken der Chitinpanzer haben sie spitze Zähne. Eine Fledermaus frisst pro Nacht ein Drittel ihres Körpergewichts, also je nach Größe 3.000 bis 4.000 Mücken pro Nacht oder sogar mehr. Damit helfen sie Schädlinge zu reduzieren.

Sie sind gefährdet, es fehlt an Nahrung und Unterkunft:
Immer seltener finden sie geeignete Unterkünfte, u.a. sind Häuser überall abgedichtet und es gibt weniger landwirtschaftliche Anwesen, die Waldwirtschaft wurde intensiviert. Insbesondere für den Winterschlaf von Anfang November bis Ende März benötigen sie einen geeigneten Unterschlupf. Außerdem sterben immer mehr Fledermäuse durch Insektengifte.

Wie kann ihnen geholfen werden:
– durch fledermausfreundliche Gärten ohne Gift, mit nachtblühenden, nektarreichen Blütenpflanzen
– Wasserstellen
– Fledermauskästen
Ausführliche Tipps hierzu bietet der NABU auf seiner Webseite: https://www.nabu.de

Sie finden eine hilflose Fledermaus:
Mit Handschuhen in eine Schuhschachtel mit einem feuchten Geschirrtuch legen, Wasser mit einer Pipette geben und das Fledermaustelefon des NABU anrufen: 030-284984-5000